VORHERIGE PHASE DE:LINK// RE:LINK (2021–2024)
Eine allgemeine Beschreibung des Projekts finden Sie auf der Projektseite, auf der die Methoden und Forschungsfragen kurz umrissen werden.
In der ersten Phase von De:link//Re:link wurde das Forschungsprojekt in drei miteinander verknüpfte thematische Linien (TLs) unterteilt. Diese dienten als übergreifende und strukturierende Ansätze und führten verschiedene Einzelforschungsprojekte zusammen.
Thematische Linien
TL1: Kulturpolitik der Infrastruktur in Asien und Afrika: Verhandlung von transregionalem gemeinsamen und lokalem Erbe
Unter Berücksichtigung bestehender und neuer Machtverhältnisse untersuchte die TL1 Verbindungen und Trennungen in Bezug auf materielle und immaterielle Kulturen und kulturelles Erbe im Kontext der BRI. Die einzelnen Projekte beschrieben und analysierten, wie Kulturpolitik in verschiedenen asiatischen und afrikanischen Regionen gestaltet und verhandelt wurde. Zu den Forschungsfragen gehörten: Welche Wechselwirkungen lassen sich vor dem Hintergrund der BRI-bezogenen Projekte zwischen verschiedenen lokalen, regionalen und nationalen Kulturpolitiken erkennen? Wie äußern sie sich? Welche neuen und alten kulturellen (Infra-)Strukturen und geokulturellen Regionen entstehen oder verändern sich dadurch?
Mitglieder:
Dr. Jamila Adeli (HU), Prof. Jeanine Dagyeli (University of Vienna), Prof. Eva Ehninger (HU), Prof. Susanne Gehrmann (HU), Daniel Koßmann (HU), Prof. Aldin Mutembei (University of Dar es Salaam), Prof. Nadja-Christina Schneider (HU), Fiona Smith (HU), Prof. Manja Stephan-Emmrich (HU) and Tanya Talwar (HU)
TL2: Sprachökologien im Wandel: Wechselwirkungen zwischen sprachlicher, kultureller und sozialer Dynamik
Themenbereich 2 konzentrierte sich auf Mehrsprachigkeit und Sprachhierarchien als Ansätze für den Zugang zu lokalen Perspektiven und Wissen über die BRI. In Anbetracht der Tatsache, dass die sprachliche Artikulation lokaler Perspektiven ein identitätsbildender und dynamischer Teil der Kultur ist, war eine regionalwissenschaftliche Betrachtung besonders aufschlussreich, um den transregionalen Wandel zu verstehen. Mittels (sozio-)linguistischer Analysen der Sprachdynamik wurden lokale, regionale und nationale Perspektiven auf Veränderungsprozesse beobachtet und artikuliert, was wiederum neue Ansätze und Erkenntnisse zu bestehenden und sich neu formierenden Kulturen generierte.
Mitglieder:
Dr. Linda Ammann (HU), Prof. Adams Bodomo (University of Vienna), PD Dr. Katrin Bromber (ZMO), Prof. Jeanine Dagyeli (University of Vienna), Dr. Andrey Filchenko (Nazarbayev University), Prof. Henning Klöter (HU) and Prof. Aldin Mutembei (University of Dar es Salaam)
TL3: Bruchlinien im Gesellschaftsvertrag: (Trans-)lokale Re- und Entsolidarisierung
Soziale Strukturen verfestigen sich in formalisierten, aber oft auch unausgesprochenen „Verträgen“ (Sozialverträgen) zwischen Staat und Gesellschaft und haben einen langen Atem. Die einzelnen Forschungsprojekte in TL3 befassten sich mit den lokalen Auswirkungen von massiven überregionalen Infrastrukturprojekten. Es wurde die Frage gestellt, wie die BRI in die lokalen sozialen Strukturen eingreift. Da die „neue“ soziale Komplexität im transregionalen Raum der BRI noch keine verallgemeinerten Aussagen darüber zulässt, wie sich große Infrastrukturprojekte auf soziale Verträge auswirken, wurden solche Zusammenhänge aus der lokalen Perspektive analysiert. Der Fokus lag also auf den Transformationen und Kontinuitäten, die Großprojekte wie die BRI auf lokaler Ebene auslösen.
Mitglieder:
Nadia Ali (BICC), Prof. Sarah Eaton (HU), Dr. John Njenga Karugia (HU), Prof. Kai Kresse (ZMO), Valentin Krüsmann (ZOiS), Dr. Julia Langbein (ZOiS), Dr. Katja Mielke (BICC), Dr. Beril Ocakli (ZOiS), Prof. Dr. Conrad Schetter (BICC), Kadara Swaleh (ZMO)
Alle drei TL befassten sich mit unterschiedlichen Analyseebenen in Bezug auf sozioökonomische, politisch-institutionelle und kulturelle/kulturpolitische (Ideen, Sprache, kulturelle Codes usw.) Verflechtungen und Abkopplungen. Die Kombination von sich ergänzenden disziplinären Ansätzen unterstrich den innovativen Charakter des Vorhabens.