Akademischer Workshop: Translating the “Chinese Dream”

Am 21. Oktober 2022 veranstalteten wir in Berlin einen De:link // Re:link-Workshop mit dem Titel „Den ‚chinesischen Traum‘ übersetzen: Narrative und Sprachen in den Regionen der Neuen Seidenstraße“.  

Chinas Belt and Road Initiative (BRI, 2013 unter Xi Jinping ins Leben gerufen) ist ein großes transregionales Infrastrukturprojekt, das nicht nur darauf abzielt, Handel, Politik und Menschen miteinander zu verbinden. Es scheint auch die Umsetzung einiger Teile des sogenannten „chinesischen Traums“ in den Regionen der Neuen Seidenstraße – einschließlich China – zu erleichtern. Der „chinesische Traum“ bleibt vage, wird jedoch als ideologisches und politisches Konzept angesehen, das das Ziel umreißt, die Macht und den Einfluss des ehemaligen chinesischen Reiches bis 2049, wenn die Volksrepublik China 100 Jahre alt wird, zurückzugewinnen.

In diesem Workshop haben wir den sogenannten chinesischen Traum aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und seine Ausprägungen in verschiedenen Formen und Medien analysiert. Darüber hinaus haben wir uns mit der Übersetzbarkeit des chinesischen Traums in andere Sprachen, aber auch in nonverbale Kommunikationsformen wie beispielsweise Kunst beschäftigt.

Für die wichtigsten Beiträge haben wir drei renommierte Wissenschaftler eingeladen, die Einblicke in ihre Forschungen zum chinesischen Traum und zum Transferpotenzial von Forschungsergebnissen an die breite Öffentlichkeit gaben:

Christian Steinau (Käte Hamburger Research Centre “global dis:connect”): Social sciences and humanities in a dis:connected world

Sophia Kidd (Research Center of Literary Geography (RCLC) / Southwest University (China)): Ontology of Self in Translating China’s BRI

Aldin Mutembei (University of Dar es Salaam / Confucius Institute Dar es Salaam): Reflections on manifestations of the Chinese Dream in Tanzania

Anschließend hielten ausgewählte Forscher von De:link//Re:link kurze Vorträge zu verschiedenen verwandten Themen aus unterschiedlichen Disziplinen und Regionen.

Insgesamt richtete sich der Workshop an Wissenschaftler, die daran interessiert sind, Wissen zu den oben genannten Themen zu generieren und auszutauschen. Der Workshop folgte einem dialogischen und interaktiven Format mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Input und Output: Es gab verschiedene visuelle und auditive Inputs, um sich mit Begriffen wie Narrativen, dem chinesischen Traum, Transfer, Übersetzbarkeit sowie kulturellen und kommunikativen Praktiken auseinanderzusetzen. Diese Inputs dienten als Ausgangspunkt und Anker für offene Diskussionen und halfen den Teilnehmern, neue Erkenntnisse und Wissen über Disziplingrenzen hinweg zu gewinnen.

Der Workshop war gleichzeitig Produktionsort und Grundlage für ein geplantes Transferformat für die breite Öffentlichkeit. Um einen Audiobeitrag zu produzieren, der einen leicht zugänglichen Einblick in unser Interesse an der Analyse der BRI aus kultureller Perspektive bietet, wurde die Journalistin Susanne Balthasar eingeladen, die Veranstaltung zu begleiten. Der Beitrag wird einzelne Forschungsprojekte und Perspektiven einfangen, gegenüberstellen und reflektieren und auf unserer Projektwebsite und anderen öffentlichen Kanälen ausgestrahlt werden.

Der Workshop wurde von Dr. Jamila Adeli und Dr. Linda Ammann konzipiert und organisiert.