Am 28. November 2023 fand im Zentrum für osteuropäische und internationale Studien (ZOiS) ein World Café mit anschließendem ZOiS-Forum statt.
Im World Café mit dem Titel „Neue Erkenntnisse über die Belt and Road Initiative von (Eur)Asien bis (Ost-)Afrika: Strategien, Narrative und Reaktionen“ (organisiert von PI Julia Langbein) präsentierten Wissenschaftler aller vier Forschungskonsortialpartner Ergebnisse ihrer individuellen Forschungsprojekte zu neuen Erkenntnissen und lokalen Perspektiven zur BRI. An fünf verschiedenen Tischen mit unterschiedlichen regionalen und thematischen Schwerpunkten fanden intensive Diskussionen mit den Teilnehmern statt. Weitere Informationen zu den Themen der Tische finden Sie in der Ankündigung zum World Café: https://www.delink-relink.de/2023/11/08/matters-of-life-the-art-of-infrastructure-and-science/.
Im Anschluss an das World Café hielten Agnieszka Joniak-Lüthi (Universität Freiburg, CH) und Jamila Adeli (HU Berlin) im ZOiS-Forum Vorträge zum Thema „Matters of Life: The Art of Infrastructure and Science“ und diskutierten gemeinsam mit der Organisatorin des ZOiS-Forums, Beril Ocaklı und dem Publikum über Infrastruktur und Kunst als Vermittler und Übermittler, Forschungsgegenstand und Propagandainstrument im Zusammenhang mit der BRI.
Nach den Vorträgen wurde zunächst diskutiert, warum Infrastruktur in den letzten Jahren zu einem so populären Konzept geworden ist. Sowohl die Sozial- als auch die Geisteswissenschaften scheinen ein verstärktes Interesse daran zu haben, Strukturen sowohl als ermöglichende als auch als verhindernde Schnittstellen zu definieren und diese als Analyseebenen in ihre Fragestellungen zu integrieren. Dies warf die wichtige Frage auf, inwieweit diese Entwicklungen auf eine entpolitisierende analytische Haltung hindeuten, die Besonderheiten im Globalisierungsdiskurs eher verschleiert als hervorhebt.
Inspiriert durch den Vortrag von Jamila Adeli wurde das Thema Kunst als (de)konstruierende Linse vertieft und mit großem Interesse diskutiert: Warum taucht die Kunstbewegung des sozialen Realismus in der chinesischen Gegenwart wieder auf, welche historischen Bezüge gibt es und welche Ziele verfolgt die chinesische Zentralregierung damit? Die Rolle des Staates als kulturpolitischer Akteur wurde im Kontext post- und neokolonialer Fragestellungen gestellt und auf der Grundlage von Beiträgen aus dem Publikum angeregt diskutiert.
Wir möchten uns bei den Organisatoren und allen Teilnehmern für den fruchtbaren Austausch und die Diskussionen bedanken!
