Global China in/from Africa: Transforming Governance in BRI Frontier Zones

Am 22. Mai 2025 hielt Jana Hönke, Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie in Afrika an der Universität Bayreuth, einen faszinierenden Vortrag auf der Grundlage des Sammelbands Africa’s Global Infrastructures: South–South Transformations in Practice.

Der Vortrag untersuchte chinesische Projekte im Rahmen der Belt and Road Initiative (BRI) in Afrika. Er befasste sich mit der Frage, wie chinesische Unternehmen ihre Beziehungen zu afrikanischen Gastgesellschaften gestalten und verwalten, und argumentierte, dass ihre Praktiken sowohl etablierte lokale als auch transnationale Regierungsformen reproduzieren als auch transformieren. Durch die Analyse ausgewählter Projektstandorte als „Grenzgebiete“, in denen verschiedene Interessengruppen interagieren, plädierte der Vortrag dafür, die vielfältige Entwicklung von Governance-Praktiken im Kontext eines „globalen China“ über Gegenmodelle hinaus zu verfolgen. Ausgehend vom ERC-INFRAGLOB-Projekt und Beiträgen globaler Autoren wurden die Auswirkungen auf unser Verständnis von transnationaler Governance in einer zunehmend polyzentrischen Weltordnung diskutiert.

Jana Hönke ist Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie in Afrika an der Universität Bayreuth. Derzeit leitet sie das ERC INFRAGLOB-Projekt „Africa’s Infrastructure Globalities“, das DFG-Projekt „Crafting the space to govern: Non-state practices of legitimation in Africa“ und ist Teil der Forschungsnetzwerke „Postcolonial Hierarchies in Peace and Conflict“ und „Conflicts.Meanings.Transitions“. Ihre Forschung befasst sich damit, wie Governance-Praktiken gemeinsam entwickelt und hinterfragt werden, wie sie sich verbreiten und welche Auswirkungen sie haben. In ihrer aktuellen Arbeit untersucht sie, wie sich politische Geografien durch Süd-Süd-Beziehungen verändern, indem sie die umstrittenen sozialen und sicherheitspolitischen Vereinbarungen rund um multinationale Unternehmen und groß angelegte Infrastrukturprojekte in Afrika untersucht. Während sie Feldforschung an verschiedenen Orten, darunter in Europa, China und Brasilien, betreibt, findet ein Großteil ihrer Arbeit in Subsahara-Afrika statt, wo sie in Südafrika, der Demokratischen Republik Kongo, Sambia, Tansania, Mosambik und Guinea forscht.

Prof. Hönke ist außerdem Gründer des UBT-Forschungsnetzwerks für Frieden und Konflikte, stellvertretender Sprecher der Bayerischen Forschungsallianz Konflikt, Frieden und Sicherheit und Mitglied des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg (IFSH).

Sie ist Autorin von „Transnational Business and Security Governance: Hybrid Practices in a Postcolonial World” (2013), „The Global Making of Policing: Postcolonial Perspectives” (zusammen mit Mueller, 2016) und „Africa’s Global Infrastructures: South-South Transformation in Practice” (zusammen mit Cezne, Yang, 2023). Ihre Artikel sind in führenden Fachzeitschriften wie „International Political Sociology“, „Security Dialogue“, „African Affairs“, „Governance“, „World Development“, „Global Sociology“ und „Environment and Planning D“ erschienen. Sie ist außerdem Mitherausgeberin der Buchreihe „Spaces of Peace, Security and Development“ bei Bristol University Press und Mitglied des Herausgeberbeirats von „International Political Sociology“, „European Journal of International Relations“ und „Security Dialogue“.

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